Die Region
Die LEADER-Region Zülpicher Börde liegt im südlichen Teil Nordrhein-Westfalens im Zentrum des Städtedreiecks Köln-Bonn-Aachen. Dem Regierungsbezirk Köln unterstellt, liegen insgesamt sechs Kommunen innerhalb der LEADER-Region. Die Stadt Zülpich und die Gemeinde Weilerswist gehören zum Kreis Euskirchen, die Gemeinden Vettweiß und Nörvenich sind Teil des Kreises Düren, Erftstadt mit seinen beteiligten Ortsteilen und die Stadt Kerpen liegen im Rhein-Erft-Kreis. Mit 88.890 Einwohnern ist die Region verhältnismäßig dünn besiedelt.
Die folgenden Ortschaften sind in der LEADER-Region vertreten:
Stadt Erftstadt: Ahrem, Blessem/Frauenthal, Bliesheim, Borr/Scheuren, Dirmerzheim, Erp, Friesheim, Gymnich/Mellerhöfe, Herrig, Konradsheim und Niederberg
Stadt Kerpen: Buir, Blatzheim, Manheim-neu und Langenich
Gemeinde Nörvenich: Binsfeld, Dorweiler, Eggersheim, Eschweiler über Feld, Frauwüllesheim, Hochkirchen, Irresheim, Növenich, Oberbollheim, Pingsheim, Poll, Rath, Rommelsheim und Wissersheim
Gemeinde Weilerswist: Bodenheim, Derkum, Großvernich, Hausweiler, Horchheim, Kleinvernich, Lommersum, Metternich, Müggenhausen, Neuheim, Neukirchen, Ottenheim, Schweppenheim, Schwarzmaar und Weilerswist
Gemeinde Vettweiß: Disternich, Froitzheim, Ginnick, Gladbach, Jakobwüllesheim, Kelz, Lüxheim, Müddersheim, Sievernich, Soller und Vettweiß
Stadt Zülpich: Bessenich, Bürvenich, Dürscheven, Enzen, Eppenich, Füssenich, Geich, Hoven/Floren, Juntersdorf, Langendorf, Linzenich, Lövenich, Merzenich, Mülheim, Nemmenich, Niederelvenich, Oberelvenich, Rövenich, Schwerfen, Sinzenich, Ülpenich, Weiler in der Ebene, Wichterich und Zülpich
Nahezu unbewaldete, überwiegend landwirtschaftlich genutzte Ebenen mit vereinzelten kleinen Ortschaften charakterisieren die Region und spiegeln die Weite der Landschaft wider. Die Kultivierung des fruchtbaren Lössbodens und die intensive Nutzung der Zülpicher Börde als Siedlung- und Wirtschaftsraum haben seit Jahrtausenden ihre unverwechselbaren Spuren hinterlassen. Die Börde mit ihrer typischen Flora und Fauna und ihrer landwirtschaftlichen Prägung ist das Ergebnis einer langen Kulturgeschichte.
Eine fast ebene Landschaft mit kleinen Dörfern und Städten prägt das Bild der Zülpicher Börde. Die Besiedlung der Region erfolgte nachweislich bereits in der Steinzeit. Die ersten urkundlichen Erwähnungen liegen ebenfalls weit zurück. Die Ortskerne sind teilweise sehr alt, auch heute noch sind zahlreiche Baudenkmäler aus Backstein oder in Fachwerkbauweise erhalten. Bis in die 1950er Jahre wurde mit regionaltypischen Baustoffen und in traditioneller Bausweise gebaut.
Naturräumlich gehört die Zülpicher Börde zur Niederrheinischen Bucht. Im Westen geht die typisch offene, überwiegend landwirtschaftlich genutzte Bördelandschaft in die Drover Heide über, im Osten grenzt sie an die bewaldete Ville (Naturpark Rheinland) mit ihren durch den Braunkohletagebau entstandenen Biotopen und Landschaftsseen. Die südliche Begrenzung stellen die Ausläufer der Eifel dar, deren eingeschnittene Talzüge und Bäche die Bördelandschaft in diesem Bereich leicht strukturieren. Im Norden grenzt die Zülpicher Börde an die Jülicher Börde; sie sind nur durch das Waldgebiet Bürge voneinander getrennt.
Bei den vorherrschenden Westwinden liegt die Börde im Lee der Eifel und ist deshalb trockener und wärmer als zu erwarten. Die Niederschläge betragen nur etwa 550–600 mm pro Jahr. Bei einer Höhenlagen von circa 120–160 m ü. NN wird eine Jahresdurchschnittstemperatur von 9–11 °C gemessen. Die mittlere Temperatur während der 170–190 Tage andauernden Vegetationszeit liegt bei 15–17 °C.Der Lössboden der Zülpicher Börde ist einer der fruchtbarsten und damit ertragreichsten Böden und wird seit jeher landwirtschaftlich genutzt.
Die heutigen Betriebe in der Region sind im Durchschnitt mindestens 100 ha groß und überwiegend Ackerbaubetriebe. Angebaut werden schwerpunktmäßig Getreide, Zuckerrüben und Vertragsgemüse. Mit zunehmender Nachfrage nach nachwachsenden Rohstoffen setzt sich der Raps und Maisanbau immer mehr durch. Die Bördelandschaft ist ein wertvoller Naturraum und bietet unter anderem zahlreichen seltenen Vögeln eine Heimat.
Die Zülpicher Börde ist die größte Wasserburgenlandschaft Europas. Die zahlreichen Gutshöfe, Mühlen und Wasserburgen der Börde entstanden aus ehemaligen wehrhaften Hofanlagen und entwickelten sich vor allem entlang der Bachläufe. Diese ländlichen, historischen Gebäude sind noch heute zumeist im Privatbesitz.
Fachwerkbauten prägen das Erscheinungsbild vieler kleiner Dörfer und Weiler in der Zülpicher Börde. Die alte Bausubstanz verleiht der Region ein unverwechselbareres Äußeres und sorgt für einmaliges Flair. Die meisten dieser Bauwerke sind denkmalgeschützt. So ist sichergestellt, dass das Kulturgut dauerhaft gesichert ist und künftigen Generationen zur Verfügung steht.